Sauerbrut

BGD Merkblatt 2.2. Sauerbrut (Europäische Faulbrut)

Die Europäische Faulbrut (EFB) ist eine hochansteckende bakterielle Erkrankung der Bienenbrut. Der Erreger ist das sporenbildende Bakterium Melissococcus plutonius. Die Krankheit verläuft sehr rasch und die Bienenmaden sterben schon in der Brutzelle. In der Schweiz gilt die EFB als zu bekämpfende und somit meldepflichtige Tierseuche. Verdachtsfälle müssen umgehend dem zuständigen Bieneninspektor oder der Bieneninspektorin gemeldet werden.

Die Übertragung von Volk zu Volk kann erfolgen durch:
Bienen:
 Räuberei, Verflug, Drohnen
Imker:
Waben-Tausch, Volksvereinigung, Einlogieren von kranken Schwärmen, Übernahme von verseuchtem Material, Verfüttern von infiziertem Honig / Importhonig, Benützung infizierter Imker- materialien, ungenügend sterilisiertem Wachs, unsorgfältiger Entsorgung von verseuchtem Material, Kauf von kranken Völkern etc.

 

Faulbrut

BGD Merkblatt 2.1. Faulbrut (Amerikanische Faulbrut)

Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine hochinfektiös, bakterielle Erkrankung der Bienenbrut. Der Erreger ist das sporenbildende Bakterium Paenibacillus larvae. Gefährdet sind ein bis zwei Tage alte Maden. Ansteckende Sporen des Erregers werden meist indirekt über das Futter von Volk zu Volk verbreitet.

Die AFB ist eine zu bekämpfende und somit meldepflichtige Tierseuche. Verdachtsfälle müssen umgehend dem zuständigen Bieneninspektor oder der Bieneninspektorin gemeldet werden.


Weitere Infos zur Faul- und Sauerbrut

Bei den bakteriellen Erkrankungen Faul- und Sauerbrut handelt es sich um sehr ansteckende, meldepflichtige Tierseuchen. Bei einem Verdacht ist sofort die Bieneninspektorin/der Bieneninspektor (AFA BI) zu informieren. Um eine Ausbreitung der Seuchen zu verhindern, werden Stände gesperrt und Sperrgebiete errichtet. Weder Bienen noch Waben dürfen aus diesen Gebieten ausgeführt oder in diese eingeführt werden.

 

Weitere wichtige Informationen zur Sauerbrut und Faulbrut Homepage BienenSchweiz

Weitere Brutkrankheiten

Sackbrut

BGD Merkblatt 2.11 Sackbrut

Die Krankheit wird durch ein Virus verursacht. Der Erreger kann sich sowohl in derwachsenen Bienen als auch in der Brut vermehren. Anders als bei Streckmaden/Vorpuppen, die erkranken und sterben können, lassen sich bei befallenen Bienen keine klinischen Symptome erkennen, aber ihre Lebensdauer ist verkürzt. Das Virus wird über den von den Ammenbienen produzierten Futtersaft auf die Larven über- tragen. Larven, in denen sich das Virus vermehrt hat, scheitern an der
Metamorphose (das Virus blockiert die Häutung, die während der Verpuppung stattfindet) und sterben in der verdeckelten Zelle. Die Arbeiterinnen räumen die tote Brut aus und infizieren sich dabei. Frisch abgestorbene Streckmaden bilden einen charakteristischen "Sack" mit Flüssigkeit, welcher der Krankheit ihren Namen gegeben hat. Tote Brut, die nicht sofort entfernt wird, trocknet in der Zelle aus, wird schwarz und nimmt die Form eines Schiffchens an. In dem Zustand stellt sie keine Infektionsquelle mehr dar

Kalkbrut

BGD Merkblatt 2.4. Kalkbrut 

Die Kalkbrut ist eine Pilzkrankheit, die Arbeiterinnen- und Drohnenbrut befällt. Die Sporen des Pilzes Ascosphaera apis werden von den Larven mit dem Futter aufgenommen. Im Darm keimen sie aus und bilden die Pilzfäden, welche die Larven durchwachsen und sie flauschig erscheinen lassen. Die verpilzten Larven, auch Mumien genannt, trocknen mit der Zeit aus und werden kreidig.

 

Weitere Krankheiten

Durchfallerkrankungen

BGD Merkblatt 2.5. Durchfallerkrankungen(Nosema/Ruhr) 

Nosema ist eine Pilzerkrankung, die durch zwei unterschiedliche Erreger ausgelöst werden kann: Nosema apis und Nosema ceranae. Die Infektion erfolgt über Sporen, die mit der Nahrung, dem Wasser oder durch kontaminierte Oberflächen aufgenommen werden. Im Mitteldarm keimen die Sporen aus und vermehren sich in den Darmzellen. Die neu gebildeten Sporen werden anschließend über den Kot weitergegeben.

Die Ruhr ist eine nicht ansteckende Darmerkrankung, die vor allem in den Wintermonaten auftritt – meist gegen deren Ende oder im frühen Frühjahr. Sie betrifft ausschließlich Winterbienen und wird häufig auf ungünstige Bedingungen während der Überwinterung zurückgeführt, etwa Unruhe, Stress, Störungen, schlechte Belüftung oder einen verhinderten Reinigungsflug.

 

 

Maikrankheit

BGD Merkblatt 2.9. Maikrankheit

Die Maikrankheit ist eine Darmerkrankung der erwachsenen Bienen, die sich in einer Verstopfung äussert. Kaltes Wetter mit Bise begünstigt die Situation. Die Bienen können so kein Wasser aufnehmen, welches sie zur Verdauung des Pollens benötigen.  Es kann kein Kot abgegeben werden, was dazu führt, dass der Hinterleib dick und fest wird.

 

CBPV

BGD Merkblatt 2.10 Bienenparalyse

Das Chronische Bienen-Paralyse-Virus (CBPV) ist eine ansteckende Krankheit und wird hauptsächlich durch Körperkontakt und Futteraustausch übertragen. Dichtgedrängte Bienen in der Beute, längere Schlechtwetterperioden, lange Transporte während der Wanderung, eine starke Waldtracht und eine hohe Völkerdichte in einer Umgebung mit begrenztem Nahrungsangebot scheinen das Auftreten der Krankheit zu begünstigen. Das Virus kann für befallene erwachsene Bienen tödlich sein. Betroffen sind meist nur einzelne Völker.

Varroose (Varroatose)

BGD Merkblatt 2.8. Varroa

Die Milbe Varroa destructor schädigt vor allem die Bienenbrut und macht sie anfällig auf andere Brutkrankheiten und Missbildungen. Die Varrroatose betrifft die Bienenbrut aber auch die Bienen. Bei starkem Befall können die Bienenvölker eingehen. Die Varroamilbe ist auch Trägerin verschiedener Bienenviren. Die bekanntesten unter ihnen sind das Flügeldeformationsvirus (DWV), das Akute Bienenparalyse Virus (ABPV), die Sackbrut (SBV) und weitere.